... es ist zwar schon halb zwoelf nachts. aber ich kann mit meinem vollen pastelaria Bauch eh nicht schlafen und ausserdem muss ich es ausnuetzen, dass ich bei Delia so einen guten PC habe, wer weiss wann ich wieder zum schreiben komme.
also.
Ich kann es nicht glauben, das "bald" schon wieder alles vorbei sein soll. :((
7 monate ist lang, aber auch wieder kurz, die Zeit vergeht so schnell... dass ich wieder mit so viel Zeugs statt nur mit einem 15 kg Rucksack (und das ist noch zu viel!) leben werde. dass ich nicht mehr taeglich so viel Neues erleben, sehen und neue Menschen treffen werde.
Abgeshen von der Freiheit, die ich sooo gerniesse! Keine Pflichten, keine Temrine. Nur schauen, tun, machen...
in Australien und Fiji hatte ich ein paar mal einen "Haenger", weil mir einfach die Zeit zu lang und zu wenig gut genutzt war und weil ich auch viel Zeit allein verbracht hatte. und weil der Grazer Sommer toller ist als der Grazer Winter... Ich war noch nicht reisemuede oder erlebnisueberfuellt, sondern ein bisschen alleinsein-muede. Aber nun wo es ins neue suedamerikanische Abenteuer geht, und nicht mehr allein, bin ich wieder voll motiviert.
und ich weiss, es ist genau DAS was ich will. bei aller Vorfreude auf Graz und daheim, die ich auch habe, so ist doch noch immer eines klar:
ich habe mich in 7 Monaten nicht EINmal so nach daheim gesehnt, wie ich mich daheim nach WEGFAHREN und UNTERWEGS SEIN sehne.
Ich moechte noch viele Reisen machen, und hoffentlich auch noch ein paar lange.
Mein Kopf ist noch immer voller Ideen, wo ich gerne hin moechte (wer kommt mit mir nach Tansania, uebrigens, evtl mit Rad in einer Gruppe??!!) Ausserdem habe ich jetzt ueberall so viele neue Freunde und Bekannte, wo ich hinfahren koennte sollte moechte... :)
Und ich habe etliche Ideen, was man so alles ausprobieren koennte an jobs in der weiten Welt... Das sind vielleicht Flausen, aber es zeigt, dass ich mich auf der Reise gar nicht veraendert habe, sondern meine Seiten nur noch staerker zu Tage treten.
zB das neugierig auf Neues, Anderes sein. Zb das gut mit Menschen kommunizieren koennen. Mich gut auf Neues einstellenkoennen. Gut allein sein koennen.
Oder das mit dem Geduld haben zB... das hab ich noch immer nicht gelernt, aber es bleibt mir nichts anderes uebrig, als es zu akzeptieren wenn es nicht anders geht. Daheim werde ich aber wieder genau wie vorher hyperaktiv weiter leben, weil mir das einfach mehr Spass macht (siehe "mir ist fad" auf Fiji haha) :)
Und ich versuche noch immer, nicht (mehr) im vorhinein oder nachhinein zu jammern oder mich zu aergern... Ist noch immer nicht leicht aber geht schon besser. Ich hoffe, dass ich das mit heimnehmen kann. (hat mir jemand versucht beizubringen unterwegs...)
Ich wurde so oft bewundert, fuer das was ich da mache. Ich habe nie verstanden, was es da zu bewundern gibt? Man steigt in ein Flugzeug oder einen Bus, man redet mit Leuten, man fragt nach dem Weg... Genau wie auch daheim. Es gibt ueberall nette Menschen und ueberall bloede und ueberall kann was passieren. Was ist daran so bewundernswert? Die Welt ist voller Leute, die unterwegs sind, sich was trauen, was lernen, ausprobieren, suchen und finden, Erfahrungen machen, arbeiten, oder einfach nur auf Urlaub sind oder sich ein Land anschauen.
Und ob ich in Portugal nicht portugiesisch kann oder in Vietnam nicht vienamesisch, was ist der Unterschied?!
Je laenger ich unterwegs bin,desto leichter oder selbstverstaendlicher ist es auch. Noch dazu hatte ich von Anfang an unglaublich viel Glueck, die richtigen Leute kennenzulernen. Oder sind vielleicht eh nur die "richtigen", die, die dasselbe wuenschen und traeumen und tun, unterwegs?
Naja abgesehen von den jungen v.a. englischen und australischen Partytigern, mit denen ich mich nicht identifizieren kann. Aber auch das hat seine Berechtigung. Jung und dumm sein und Spass haben gehoert auch dazu. Aber ich habe auch so viele ganz junge tolle interessante Leute getroffen, die unglaublich was auf dem Kasten haben wie zb Kim aus Holland (18J.), die ein halbes Jahr in Fiji in einem Dorf in einer Schule als volunteer gearbeitet und im Dorf mitgelebt hat...
Aber auch die vielen kurzen Gespaeche mit irgendwelchen Leuten auf der Strasse oder die hosts, die so grosszuegig waren... So viel Positives durfte ich erleben!
Eine Fanzoesin hat mir mal gesagt: Betrachte das als Grosses Ganzes.Heute bekommst du vielleicht mehr als du zurueckgeben kannst, aber dafuer wirst du ein andres mal wieder mehr geben als du bekommst. Der Ansatz gefaellt mir und so verbindet sich "die Welt" in meinem Leben. Ich wurde unglaublich oft "reich beschenkt".
Und ich fuehle mich unglaublich privilegiert und bin dankbar, dass ich das alles tun und erleben kann. Auch wenn man sieht, wie viele Menschen nie aus ihrem Dorf oder Land wegkoennen und nichts von der Welt sehen. Ich finde es halt nach wie vor unglaublich bereichernd, auch wenn ich verstehe, dass viele ganz gern daheim sind und sich die Welt lieber im Fernsehen (oder in meinem blog) anschauen. Auch gut!
Ich kann nur sagen, es ist fuer mich jeden einzelnen Cent wert, den ich da investiere (auch Fehlinvestitionen und nicht so gute Entscheidungen waren dabei, aber am Ende ist das auch egal)
So meine lieben Leserinnen und Leser --- das war jetzt das laaaange Wort zum Dienstag. :)
Amen.
interessanter philosophischer exkurs, karin - und ich kann für mich selber auch was daraus lernen. ganz liebe grüße an dich!!!
AntwortenLöschen